Immobiliengutachter bewahren vor Fehlinvestitionen
Auszug aus: VDI nachrichten - 17. Mai 2013 - Nr. 20 [Das Nachrichtenportal für Ingenieure]
"Immobiliengutachter bewahren vor Fehlinvestitionen
Immobilien: Die eigenen vier Wände – davon träumen derzeit viele Deutsche. Aber nur die wenigsten können den Wert von bestehenden Gebäuden abschätzen. Beim Kauf laufen sie Gefahr, von den Alteigentümern übers Ohr gehauen zu werden. Hilfe versprechen Sachverständige. Deren Angebot reicht vom Online-Schnelltest bis zum gerichtsverwertbaren Gutachten.
Historisch niedrige Hypothekenzinsen, wachsende Inflationssorgen, die schwelende Schuldenkrise und der Wunsch nach einer sicheren Altersvorsorge – aktuell spricht alles dafür, dass Sparer ihr Vermögen in Immobilien investieren. Wohneigentumsbildung findet entgegen gängiger Vorurteile aber nicht durch Neubau auf der grünen Wiese statt. Zwischen 2008 und 2011 hat die große Mehrheit der neuen Eigentümer (62%) gebrauchte Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen gekauft. Laut LBS flossen 2012 deutschlandweit etwa 95 Mrd. € in diesen Bereich. Wie aber stellen die Käufer sicher, einen fairen Preis zu bezahlen? Eine professionelle Immobilienbewertung kann helfen.
Die Palette einschlägiger Anbieter ist groß. Auf der einen Seite gibt es Internetportale, die nach Eingabe weniger Rahmendaten einen groben Schätzwert ausspucken. Auf der anderen Seite stehen professionelle Sachverständigenbüros, die Experten entsenden und gerichtsverwertbare Gutachten erstellen. Dazwischen gibt es Maklerbüros, die mit günstigen Offerten versuchen, einen Fuß in die Tür des Verkäufers zu bekommen. Entsprechend unterschiedlich sind die Kosten. Sie reichen – im Falle von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern – von 0 € bis zu 2.500 €. Bei Mehrfamilienhäusern kann dieses Limit aber auch schnell deutlich überschritten werden.
Wie verlässlich sind die Ergebnisse? Die Aussagekraft eines kostenlosen Online-Schnelltests ist naturgemäß begrenzt. Das Ergebnis kann niemals als solide Basis für Verkaufsverhandlungen dienen.
Bei Maklern muss oft ein Eigeninteresse unterstellt werden. Vermakeln sie das Objekt, haben sie u.U. ein Interesse an einem hohen Wert – der winkenden Provision wegen. Vielleicht setzen sie den Wert aber auch möglichst tief an, um den Verkauf schnell abwickeln zu können.
Letztendlich bestimmt stets die Nachfrage den Preis jeder Immobilie. Es nützt das schönste Schloss nichts, wenn sich kein solventer Schlossherr findet. Trotzdem ist es sinnvoll, ein paar Euro in ein unabhängiges Gutachten zu investieren. Es bewahrt sowohl potenzielle Käufer als auch Verkäufer vor bösen Überraschungen. …“